Kultur verstehen

Thailand verstehen lernen

Frage: Kann man die thailändische Kultur oder Lebenswelt angemessen verstehen lernen, wenn man beispielsweise in einem westeuropäischen Land aufgewachsen ist?

Antwort: Verstehen lernen kann man einiges nach mehreren Jahren bei entsprechender Bereitschaft. Bis in die Tiefen des eigenen Fühlens, Wahrnehmens und Denkens wird das aber mit größter Wahrscheinlichkeit nicht möglich sein, sofern man nicht schon als Kind längere Zeit in Thailand gelebt hat.

Konsequenz: Freuen sie sich über Ihre kulturelle Herkunft und darüber, oftmals verblüffend Neues und zuweilen Kontroverses kennenzulernen. Denn die kulturellen Unterschiede sind (noch) sehr groß. Lassen Sie sich auf Thailand ein und begeben Sie sich damit unweigerlich auf eine spannende Entdeckungsreise zu Ihren eigenen Innenverfasstheit.

Grundbegriffe

Es soll hier versucht werden, in kurzen Ausführungen mit Hilfe wesentliche Begriffe der thailändischen Kultur (Grundbegriffe) ein besseres Verständnis für Land und Leute zu eröffnen. Die entsprechenden Ausführungen hierzu sind weitestgehend dem Buch „Thailand Auswandern. Ja, aber richtig!“ entnommen.

Um das Ganze leichter verständlich zu machen, beginnen wir mit dem Ideal einer ehrenwerten Persönlichkeit nach thailändischem Verständnis.

Das Ideal einer ehrenwerten thailändischen Persönlichkeit geht konform mit einer unaufgeregten, ausgeglichen-entspannten, höflich-bescheidenen, besonnen-behutsamen, mitfühlend-rücksichtsvollen, sublimen und zufriedenen Persönlichkeit.

Greng djai - เกรงใจ

Die thailändische Gesellschaft ist geprägt durch Hierarchie, Höflichkeit und Respekt. Im zwischenmenschlichen Umgang gibt es Regeln, die jeder Thai schon als Kind erlernt und die seinen Umgang mit anderen Menschen tief prägen. Einer der Zentralbegriffe solchen sozialen Verhaltens, Wahrnehmens und Denkens ist „greng djai“. Wörtlich übersetzt bedeutet greng djai so viel wie furchtvolles Herz. Der Begriff „djai“ für Herz kommt in der thailändischen Sprache in vielerlei Form vor. Allein durch dieses Grundwort djai kann man einen elementaren Unterschied zwischen unserer und der thailändischen Lebenswelt erkennen. Beispielsweise antworten Thais mit „khao djai“ (und angehängter Höflichkeitsfloskel khaa für eine Frau und khrap für einen Mann), wenn ein Sachverhalt verstanden wurde. Während „Verstehen“ für uns eher ein geistiger, ein kognitiver Prozess ist, bedeutet „khao djai – เข้าใจ“ dass „etwas ins Herz hineingegangen“ ist.
Wie könnte man sich dem Verstehen von greng djai, also furchtvolles Herz oder fürchtendes Herz annähern. Worum fürchtet dieses Herz? Was befürchtet dieses Herz? Es ist zutiefst besorgt oder fürchtet, die Integrität, das Wohlbefinden, die Persönlichkeit des anderen zu verletzen und ihn damit in eine negative Stimmung (Befindlichkeit) versetzen zu können. Greng djai beruht vermutlich auf dieser tiefsten Erkenntnis, dass wir als Menschen mit anderen Menschen sind und unser Leben unweigerlich mit dem Leben der anderen verwoben ist. Das Befinden des anderen (Wohlbefinden) nicht zu verletzen, kommt letztlich der Einsicht gleich, dass nur positives Zusammensein entsteht und gewahrt bleibt, wo man selbst positive Signale setzt und den anderen nicht in eine negative Stimmung provoziert. Ganz banal könnte man formulieren: So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück. Oder: Wenn ich den anderen nicht verletze, so wird er auch mich nicht verletzen, oder: Wenn ich auf den anderen Rücksicht nehme, so wird er auch auf mich Rücksicht nehmen, oder: Wenn ich mit anderen Menschen einen respektvollen, rücksichtsvollen, höflichen Umgang pflege, so wird dies als positive Energie zu mir zurückfließen. Greng djai könnte demnach als die Sorge um das Wohlbefinden des Anderen oder die Furcht bezeichnet werden, dieses Wohlbefinden oder die gute Stimmung (arom dii) des anderen zu verletzen. Eine solche Verletzung liegt den Thais fern. Sie zu vermeiden ist ihnen ein nahezu jederzeit innewohnendes Anliegen. Gegen diese Regel zu verstoßen kann im extremsten Falle dazu führen, dass der andere sein Gesicht verliert. Zum Beispiel indem man ihn vor anderen bloßstellt oder ihn vor anderen vorführt. Ein solch extremes Fehlverhalten, das Thais untereinander um jeden Preis vermeiden, ließe den anderen sein Gesicht verlieren (= siia naa). Achten Sie bitte immer darauf, niemals einem Thai einen solchen Gesichtsverlust zuzufügen, ihn also nicht vor anderen in eine abgrundtiefe negative Stimmung zu versetzen. Bei gröbsten Verstößen könnte es nämlich ansonsten für Sie lebensgefährlich werden. Für jemanden, der sich als Arbeitgeber, als Geschäftstreibender in Thailand betätigt, kann das Phänomen „greng djai“ im Übrigen sehr hinderlich sein. So ist es für Thais schwierig bis unmöglich, den Chef um Hilfe zu fragen, einen Vorgesetzten auf einen Fehler hinzuweisen, andere Angestellte auf einen Fehler und notwendige Korrekturen hinzuweisen, notwendige Veränderungen einzufordern, Vorgesetzte auf deren Versäumnisse hinzuweisen u.v.m. Insgesamt gestaltet sich für westlich orientierte Unternehmer dieses „greng djai“ Phänomen zuweilen als hemmend und zeitraubend, da Arbeitsprozesse nicht effizient und unkompliziert gestaltet oder umgestaltet werden können, sondern häufig am komplexen Höflichkeitssystem und dessen vermeintlicher Umständlichkeit scheitern. In jedem Falle sind grobe Verstöße gegen diesen sozialen Sittenkodex tunlichst zu vermeiden. Zu solch groben Verstößen gehören etwa, einen thailändischen Angestellten vor seinen Kollegen zu diffamieren, ihm seine Fehler vorzuhalten oder ihn am Ende gar vor versammelter Mannschaft zu entlassen. Eine solche Demütigung, ein solches Bloßstellen vor anderen, ein solches Zufügen eines Gesichtsverlustes, bleibt in der Regel auch nicht ohne Konsequenzen für den Demütigenden. Eine thailändische Entlassung beispielsweise müsste demnach in einem persönlichen Gespräch (unter Ausschluss anderer), z. B. in folgender Weise vonstattengehen:

Sehr geehrter Herr Sonjai (hypothetischer Name), Sie sind ein hervorragender Arbeiter, den ich sehr schätze. Ich habe allerdings zurzeit ein großes Problem. Die Geschäfte laufen nicht gut, wir machen sogar Verluste und es wird immer schwieriger für mich, dieses Geschäft weiter zu führen. Im Moment haben wir kaum Aufträge und ich finde keine Lösung. Die anderen Arbeiter haben Kinder und ich muss jemanden entlassen, weil wir einfach zu wenig Arbeit haben. Sie wissen, dass mir das sehr schwer fällt und besonders bei Ihnen sehr leidtut, da ich Ihre Arbeitsleistung besonders schätze. Aber leider kann ich Sie nicht mehr bezahlen.

Sie sollten das allerdings mimisch und gestisch nicht theatralisch, sondern ruhig und besonnen vortragen. Eine solche Entlassung kann Ihr Angestellter ertragen.
Ob Thais auch Ihnen als Ausländer – wie den thailändischen Mitbürgern – greng djai entgegenbringen, wird nicht zuletzt von Ihrem eigenen Verhalten abhängen.
Greng djai könnte man gleichsam als das Basiskonzept thailändischer sozialer Interaktion bezeichnen. Das thailändische Lächeln hat viel mit diesem greng djai zu tun, indem man eine angenehme Atmosphäre (arom dii) schaffen will, indem man Konflikte in jedem Fall zu vermeiden sucht, indem man den anderen positiv stimmen möchte, indem man rücksichtsvoll, höflich und achtungsvoll mit anderen umgeht.

Nam djai - น้ำใจ

Wörtlich übersetzt bedeutet nam djai so viel wie „Wasser (=nam) vom Herzen“. Das Konzept dieser selbstlosen Hilfe hat sicher unter anderem seinen Ursprung im Buddhismus. Nam djai ist in seiner alltäglichen Ausprägung gleichzusetzen mit Liebenswürdigkeit, Güte, Hilfsbereitschaft, aufrichtigem Mitgefühl und Besorgnis um das Schicksal des anderen, Großzügigkeit. Nam djai bedeutet nicht zuletzt freundlich und hilfsbereit zu sein und an das Wohlergehen der anderen zu denken und dies – wo möglich – zu fördern. Dies durchaus in einer selbstlosen und nicht primär berechnenden Weise.
Thais untereinander achten sehr genau auf dieses Persönlichkeitsmerkmal. Sollte bei jemandem kein „nam djai“ gegeben sein, so wird mit dieser Person nicht kooperiert oder sie wird gemieden.
Zeigen Sie deshalb beispielsweise als Unternehmer in der rechten Weise nam djai, so werden Sie Ihre Angestellten nicht nur wertschätzen, sondern auch lieber (vermutlich auch engagierter) für Sie arbeiten. Als Chef eines kleinen Unternehmens waren Sie beispielsweise auf einem Geschäftstreffen in einer anderen Provinz. Von dort nehmen Sie Ihren Angestellten die dort typischen Früchte mit. Die Mitarbeiter untereinander werden sich darauf verständigen, dass ihr Chef „nam djai“ sei. Wenn das Kind einer Mitarbeiterin erkrankt ist, und niemand bei ihr zuhause ist und Sie der Mitarbeiterin freigeben, dann wird man von Ihnen sagen, dass Sie ein großes „nam djai“ haben. Darüber hinaus sind Sie dann ein djai dii (gutes Herz) und nicht etwa ein djai dam (schwarzes Herz). Djai dam steht für eine Persönlichkeit, die an einem großen Mangel an Mitmenschlichkeit leidet.
Um demnach in der thailändischen Gesellschaft wirklich ankommen zu können und in ihr aufgenommen zu werden, wird es notwendig sein, sich auch in der rechten Weise als nam djai zu erweisen. Das muss nicht heißen, dass Sie verschwenderisch werden müssen. Oft sind es hier nur die kleinen Gesten, die letztlich zeigen, dass Sie nicht nur an sich selbst denken, sondern auch an Ihre Mitmenschen und demgemäß auch diesen zuweilen helfen wollen oder auch aufrichtig Anteil nehmen an deren Schicksal. Ihre Hilfe sollte dabei in der Weise geschehen, dass Sie dies ohne größeres Aufheben tun.
Durch kleine Gesten kann sich Ihr Zusammensein mit den Thais so viel einfacher gestalten und beispielsweise die Arbeitsatmosphäre als sabai, also angenehm empfunden werden. Sollte die Atmosphäre hingegen mai sabai sein, werden Sie Ihre Angestellten alsbald verlieren. Thais fühlen sich dann nicht allzu sehr verpflichtet.
Das rechte Maß beim Geben (von Hilfen materieller und persönlicher Art) zu finden, bereitet vielen Ausländern in Thailand Schwierigkeiten. Manche scheinen geradezu durch Großzügigkeit und Geld jederzeit die Zuneigung der Thais erkaufen zu wollen. Oftmals haben Sie dann alsbald den Eindruck, dass die Intervalle Ihres Schenkens immer kürzer werden und die Geschenke immer größer werden müssen, um diese Zuneigung aufrechterhalten zu können. Solche (zumeist) Auswanderer fühlen sich dann übervorteilt, ausgenützt und sind enttäuscht. Folglich fallen sie häufig in ein anderes Extrem, indem sie etwa demonstrativ ihrer Enttäuschung über die Thais Ausdruck verleihen und eventuell gar jedes Geben gänzlich einstellen oder wenn, dann dieses Geben vorwurfsvoll bis verächtlich gestalten. Solche Menschen, die nach Ansicht der Thais über Reichtum verfügen und diesen nicht zuweilen gerne und ohne Aufhebens teilen, die eben nur an sich denken und auch nicht bereit sind, etwas zu spendieren, werden dann alsbald mit „Farang khi niau “ klassifiziert. „khi“ steht dabei für einen schlechten Charakterzug. Niau bedeutet so viel wie klebrig, knauserig, knickerig. Vielleicht ist es auch kein Zufall, dass das Wort „khi“ auch noch für Kot oder Dung steht. Die Interpretation von „khi niau“ als Kot kleben, wird aber in der einschlägigen Literatur nicht bestätigt. Dennoch wird man vor Ihnen keinen Respekt haben, wenn man Sie als khi niau (geizig), oder als einen „khon ngog“ , klassifiziert. Es liegt an Ihnen, das rechte Maß an Großherzigkeit und Großzügigkeit zu finden. Wenn Sie hier zu sehr in die eine oder andere Richtung ausschlagen, sind Sie letztlich selber schuld, wenn Ihr Ansehen irgendwann dahin ist. Vielleicht besteht die Kunst eben gerade darin, mit kleinen Gesten, Freundlichkeiten, Hilfsbereitschaften und mit Anteilnahme zu zeigen, dass man ein nam djai ist und kein djai dam. Wer glaubt einen großen Pickup für seinen Einstieg in Thailand zu benötigen und bereits anfangs in Thailand großspurig materiell auftritt, der weckt vielleicht gerade dadurch entsprechende Begehrlichkeiten. Nötig ist das nicht, vielleicht hat es eher mit Komplexen zu tun oder mit dem Bedürfnis zeigen zu wollen, dass man es im Gegensatz zu anderen geschafft hat. In jedem Falle ziehen Sie bei solchem Verhalten viele Leute an, Sie wirken anziehend, da Sie ja gewissermaßen ein Fahrzeug für sanuk sein können.

Thainess

Der zwischenmenschliche Umgang der Thais gestaltet sich – wie bereits vorher angedeutet – komplex und hochkultiviert. Generell unterscheidet sich die thailändische Kultur von der unseren durch diesen Vorrang der Sozialkompetenz. Während bei uns eher Individualität, Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung und Kompetenzen wie Konfliktfähigkeit, Kreativität und Durchsetzungsfähigkeit eine wichtige Rolle spielen, sind derlei Persönlichkeitseigenschaften in Thailand absolut nachrangig bis befremdend. Für Thais geht es eben grundsätzlich darum, zwischenmenschlichen Umgang in angenehmer Atmosphäre (harmonisch) zu gestalten, wofür bereits frühzeitig Regeln erlernt werden. Die sprichwörtliche Thainess (Typologie der Thais) oder weshalb sich Thailand für den Auswanderer so positiv als LOS (Land of smiles – Land des Lächelns) zeigt, hat nicht zuletzt seine Ursache in diesen harmonisierenden und komplexen sozialen Fähigkeiten der Thais, die den sozialen Umgang grundlegend anders als in D/A/CH gestalten.
Um ein vollgültiges Mitglied der thailändischen Gesellschaft zu sein, gilt es, ein hohes Maß an „ausgleichenden Sozialfähigkeiten“ erworben zu haben und zu beherrschen. Eine solche Persönlichkeit wird in der Regel von den anderen als suphap und riab roi vernommen und in hohem Maße geschätzt. Sollte man Sie als suphap und/oder riab roi bezeichnen, so können Sie davon ausgehen, dass man Ihnen greng djai entgegen bringt und Sie auch die Chance haben, in die thailändische Gesellschaft aufgenommen zu werden. Bis in die höchsten Ämter (auch politische Ämter) hinein, gilt es für die Thais selbst, den sozialen Regelkodex zu beherrschen. Wer forsch oder gar provokativ auftritt, der kann in der thailändischen Gesellschaft nicht vorankommen. Generell gibt es in Thailand Persönlichkeitsattribute, die in unserer Kultur nur eine nachrangige Bedeutung haben.
Um in Thailand eine anerkannte, wertgeschätzte Persönlichkeit sein zu können, gilt es die folgenden sozialen Fähigkeiten verinnerlicht zu haben und zu praktizieren.

Die Sozialfähigkeiten einer wertgeschätzten thailändischen Persönlichkeit:

  • Mitgefühl und Rücksichtnahme
  • Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft
  • Empfänglich sein für Situationen und Möglichkeiten (sensibles darauf achten, ob sich beispielsweise der Andere beim Gesagten wohlfühlt und wenn nicht, dafür sorgen, dass sein Wohlbefinden und die Harmonie wiederhergestellt werden)
  • Selbstkontrolle und tolerante Zurückhaltung
  • Höflichkeit und Bescheidenheit
  • Besonnenheit, Gelassenheit und Behutsamkeit
  • Zufriedenheit (die auch in gelöstem Lächeln ihren Ausdruck findet)
  • Gute soziale Relationen (all die vorangegangenen Eigenschaften gewährleisten gute soziale Beziehungen, die essenziell für ein gutes und angenehmes Leben sind).

Durch diese aufgelisteten sozialen Werte, die es zu verinnerlichen gilt, wird der zwischenmenschliche Umgang gestaltet. Dieses Basiskonzept fundiert den „alltäglichen“ zwischenmenschlichen Umgang der Thais. Dabei denken Thais nicht darüber nach, ob sie sich etwa freundlich und hilfsbereit verhalten sollten, sondern sie verhalten sich intuitiv so oder fühlen sich unwohl, sofern sie gegen die verinnerlichten Regeln verstoßen. Mehrere dieser thailändischen Sozialkompetenzen haben etwa in unserer Gesellschaft nur eine marginale Bedeutung. Im Leben der Thais sind sie jedenfalls nach wie vor lebendig und vorrangig vor individuellen Präferenzen. Diese sozialen Regeln werden schon in den Kindergärten und Vorschulen erworben. Von Ausländern wird diese Weise der Bildung und Ausbildung häufig negativ mit einem Mangel an Kreativität konnotiert. Individualität und Selbstverwirklichung stehen allerdings nicht im Fokus einer Gesellschaft, die sich in einem solch differenzierten sozialen Kodex ausgestaltet hat. In Thailand spielen eben gruppenorientierte, soziale Kompetenzen eine zentrale Rolle. Es gilt für den einzelnen Thai nicht primär, sich selbst zu verwirklichen, sondern Verwirklichung kann nur stattfinden, indem die anderen jederzeit in der beschriebenen Weise einbezogen sind, in dem man sich auch um sie sorgt, mitfühlend und Rücksicht nehmend ist, freundlich und hilfsbereit ist, empfänglich für die Gefühle der anderen ist. Sollten die eigenen Ziele andere verletzen, beeinträchtigen oder behindern, so gilt es, diese Ziele zurückzustellen oder entsprechend abzuwandeln. Eine thailändische Persönlichkeit ist ob ihrer sozialen Orientiertheit in unserer Berufswelt kaum durchsetzungsfähig und ob ihrer Grundausrichtung an der sozialen Ausgewogenheit nur mangelnd zielstrebig.