Thailand ist an und für sich ein sicheres Land.
Dennoch scheint das Land sowohl Reisende als auch Auswanderer besonders riskierfreudig oder gar leichtsinnig werden zu lassen. Hier nur einige Aspekte, die in unserem Ratgeber "Thailand Auswandern. Ja, aber richtig!" unter anderem erwähnt werden: Mieten von Mopeds ohne Fahrerlaubnis und Fahren ohne entsprechende Erfahrung mit Linksverkehr, fehlende oder unzureichende Fahrzeugversicherung, kein Tragen eines Sturzhelmes, Fahren in trunkenem Zustand, leichtsinniges Verhalten in Sozialsituationen, ungeschützter Geschlechtsverkehr...
Angesichts der anderen Lebenswelt Thailands und der sich unweigerlich einstellenden Missverständnisse, wäre erhöhte Vorsicht angebracht. Ob Thailand ein sicheres Land ist, hängt demnach nicht zuletzt vom eigenen Verhalten, also von subjektiven Faktoren ab.
Auszüge hierzu aus dem Buch "Thailand Auswandern. Ja, aber richtig!"
Wer zum ersten Mal in Thailand ankommt, ist in der Regel fasziniert von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen. Es kommt nicht selten zu einer besonderen Glückserfahrung angesichts so vieler freundlicher und lächelnder Menschen in diesem Land. Alle scheinen rücksichtsvoller, toleranter und geduldiger als zuhause zu sein. Es wird einem überall geholfen. Das Klima und die exotische Kulisse tragen einen weiteren Teil zur eigenen Verheiterung und Gelöstheit bei. Man fühlt sich auch nach mehreren Aufenthalten in Thailand nicht selten so, als sei man endlich in der eigentlichen Heimat möglichen Menschseins angekommen; getreu dem Motto: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!
Angesichts der souveränen Lässigkeit der Thais hat man ein wenig den Eindruck, sein ganzes bisheriges Leben zu verkopft und verkrampft gewesen zu sein. Man möchte folglich auch einen Teil dieser
Leichtigkeit praktizieren. Die ganze Stimmung ist in hohem Maße ansteckend. Gerade junge Menschen sind besonders fasziniert vom life style der Thais und wollen es ihnen alsbald gleich tun. Der
natürliche Instinkt oder besser „kulturell erworbene Instinkt“ für Gefahren und gefahrvolle Situationen geht dann leider schnell verloren, man neigt – ob der objektiv vorhandenen gefahrvollen
Situationen – zum Leichtsinn. Die Thais kennen „ihre Situationen“, sind mit diesen vertraut. Die unerfahrenen Touristen sind Anfänger in dieser Welt. Das ununterbrochene, vermeintlich gelöste
Lächeln der Thais, auch im Angesicht von Gefahren, führt bei Ausländern nicht selten zur völligen Fehleinschätzung von Situationen.
Nicht wenige mieten sich dann eben Motorräder ohne entsprechende Erfahrung oder Ausrüstung, sie fahren zum ersten Mal Jetski oder gehen zum „Rafting“ mit unerfahrenen Thais, sie feiern
Vollmondpartys und konsumieren dabei Drogen oder trinken übermäßig Alkohol, sie haben ungeschützten Geschlechtsverkehr und riskieren angesichts der vermeintlichen Leichtigkeit des Seins mehr, als
sie zuhause je zu riskieren bereit wären. Besonders findige Urlauber und jüngere Auswanderer entgegnen hierauf zuweilen mit der Aussage: „no risk, no fun“. Darin mag freilich ein Körnchen
Wahrheit stecken. Dennoch ist nicht zuletzt die Fehleinschätzung von Gefahrensituationen eine der häufigsten Todesursachen in Thailand. Fakt ist eine subjektiv erhöhte Tendenz zum Leichtsinn
unter den gegebenen Umständen.
Die Altersgruppen sind unterschiedlich, die Verhaltensweisen ähneln sich dennoch häufig.
Das gelöste Lächeln des Mopedverleihers bei der Frage, ob man einen Sturzhelm wolle und ein lässiges mai bpen rai angesichts der Tatsache, dass kein Helm mehr vorhanden ist, bewirken auch
bei 50-Jährigen zuweilen sorglose Gegenreaktionen. Bei genauerem Betrachten, tragen ja auch alle anderen vor allem abends keinen Helm und „oben ohne“ fühlt man sich irgendwie besonders frei. Ja,
endlich wieder ohne Helm, so wie in den Tagen der eigenen Jugend, das schafft Erinnerung und Freiheit. Eine eventuell fehlende Versicherung für das Mietfahrzeug lässt einem die eigene
Kleingeistigkeit angesichts des Lächelns des privaten Fahrzeugvermieters anfühlen. Auf die zaghafte Frage, ob das Fahrzeug in Ordnung sei, antwortet der Verleiher mit einem lapidaren „perfect“;
eine weitere Überprüfung erübrigt sich. Sollte gar eine lächelnde Thaifrau zugegen sein, die angeregt hatte, die Umgebung mit einem Motorrad zu erkunden, dann will freilich nicht selten auch noch
der 50-Jährige (und durchaus älter) beweisen, dass er den „Thai style“ beherrscht und außerdem immer noch ein toller Hengst ist. Anschließend wird die 500er Honda mit „Asian Kitty“ elegant durch
die Kurven manövriert. Beim beschwingten Zusammensein mit anderen Ausländern am Abend wird gebechert wie in alten Tagen, eben bis zum Anschlag. Ein erfahrener Biker begibt sich dann mit seiner
Lady betrunken – und standesgemäß – auf den „Highway to Hell“. Das trotzige Lebensmotto insbesondere der etwas älteren Herrschaften lautet dann sinngemäß: „Lieber kurz und knackig, als lang und
langweilig“.
(...)
(...) In unserem Ratgeber "Thailand Auswandern. Ja, aber richtig!" werden unter dieser Rubrik die wichtigsten objektiven Gefahrenmomente aufgelistet und erläutert.
Folgend eine Textpassage aus dem Buch "Thailand Auswandern. Ja, aber richtig!"
Dennoch möchte ich hier exemplarisch etwas genauer auf die objektive Gefahr des Straßenverkehrs eingehen.
Laut Aussage des thailändischen Vizeinnenministers Silapachai Jarukasemratana vom 15.03.2013 sterben in Thailand bis zu 26000 Menschen jährlich bei Verkehrsunfällen . Von den Unfallopfern seien
wiederum 70 – 80 Prozent Motorradfahrer und deren Mitfahrer. Mit dieser traurigen Statistik befindet sich Thailand an 6. Stelle weltweit, was die Zahl der Verkehrstoten anbelangt. Die Ursache
hierfür liege laut Innenministerium an überhöhter Geschwindigkeit, Alkoholeinfluss und der Tatsache, dass Motorradfahrer häufig keine Sturzhelme trugen und Autofahrer keine Sicherheitsgurte
anlegten. Im Jahr 2012 etwa trugen bei Verkehrskontrollen nur etwa 43 Prozent Sturzhelme, obwohl seit 1996 eine Helmpflicht besteht. Noch dramatischer werden die Zahlen, wenn man berücksichtigt,
dass nur 7 % der Kinder und etwa 28 % der Jugendlichen Helme trugen.
Quelle: vgl. The Nation, Thailand, Artikel v. 16.03.2013, Road death toll in Thailand among highest in the world. (...)
So sind etwa beim mehrtägigen Songkran festival (traditionelles Neujahrsfest nach dem thailändischen Mondkalender) im April jeden Jahres eine große Zahl von Verkehrstoten und Verletzten zu beklagen.
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