Folgend Auszüge hierzu aus dem Buch "Thailand Auswandern. Ja, aber richtig!":
Wir werden in diesem Kapitel die Möglichkeiten des „Arbeitens in Thailand“ etwas genauer betrachten. Die Voraussetzungen hierfür sind freilich – je nach persönlicher Situation – sehr unterschiedlich. Wer beispielsweise von einer Firma, Behörde oder Institution aus der Heimat entsandt wurde, für den wird es ungleich leichter sein, ein gesichertes Leben in Thailand führen zu können, als für denjenigen, der sich eigenständig um eine legale Arbeitsstelle im Lande bemühen muss. Wir wollen uns außerdem in diesem Abschnitt mit den anfänglichen Geschäftsideen von Auswanderern befassen, also mit jenen typischen Geschäftsideen, die gerade männlichen Auswanderern immer wieder in den Sinn kommen. Auch die Möglichkeiten einer legalen Geschäftsgründung sollen in diesem Kapitel thematisiert werden. Abschließend werde ich einige Anregungen und Denkanstöße hinsichtlich sinnvoller Geschäftsaktivitäten geben.
Wie bereits vorab erwähnt, gestaltet sich Thailand für all jene Auswanderer schwierig, die beabsichtigen im Lande zu arbeiten, um damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ob Sie tatsächlich
eine „interessante Arbeitskraft“ für ein in Thailand ansässiges Unternehmen sein könnten, wird nicht zuletzt von Ihrer „besonderen Qualifikation“ und Ihren (sehr geringen) Gehaltsvorstellungen
abhängen. (...)
(...)
Zunächst gilt es, diejenigen eines Besseren zu belehren, die der Meinung sind, dort eventuell begehrte Arbeitskräfte zu sein. Europäische oder internationale Unternehmen haben ihre
Produktionsstätten nicht zuletzt deshalb nach Thailand verlegt, weil das dortige Lohnniveau noch relativ niedrig ist und das Land über eine gute Infrastruktur verfügt. Sie, als ausländischer
Angestellter führen, angesichts der relativ rigiden Regelungen für ausländische Beschäftigte im Lande, zu einem größeren bürokratischen Aufwand (work permit) und zu einer höheren finanziellen
Belastung (Visum, Lohnniveau).
Diesen Mehraufwand oder diese Mehrbelastung wird ein thailändisches Unternehmen oder internationales Unternehmen in Thailand nur ganz ausnahmsweise auf sich nehmen, wie die Realität zeigt. So müssten Sie grundsätzlich über eine besondere Schlüsselqualifikation verfügen, die Ihre thailändischen Mitbewerber nicht haben, um eine realistische Chance auf eine Anstellung zu haben. Es geschieht erfahrungsgemäß nur sehr selten, dass in Thailand ansässige internationale Firmen, eine ausländische Arbeitskraft beschäftigen. Auch der vermeintlich strategische Vorteil, dass Sie vielleicht wegen Ihrer deutschen Muttersprache und guter Englischkenntnisse interessant sein könnten, ist in Wirklichkeit kaum vorhanden. Es gibt genügend Thais, die fließend Deutsch und gleichzeitig sehr gut Englisch sprechen. Hervorragende Deutschkenntnisse bei Thais haben beispielsweise damit zu tun, dass viele Nachkommen aus Mischehen mit Deutschen, Österreichern oder Schweizern entstammen und deshalb eventuell gar über die Sprachkenntnisse auf dem Niveau von Muttersprachlern verfügen. Gerade bei diesen Nachkommen ist es dann häufig so, dass diese außerdem gute Privatschulen und Universitäten besucht haben.
Die wohlhabenden Thaifamilien versuchen generell mit allen Möglichkeiten ihren Kindern Bildungsvorteile zu verschaffen. Dies geschieht eben nicht zuletzt über den Besuch von Privat- oder gar
Eliteschulen. Außerdem gehört es zur Biographie der Kinder besonders wohlhabender Eltern, während des Studiums ein, bis mehrere Auslandssemester zu absolvieren. Dies geschieht beispielsweise in
Australien, Amerika, Japan oder zum Teil auch in Deutschland. Deutschland oder die Schweiz sind beispielsweise gerade bei den chinesisch-stämmigen Thais relativ hoch im Kurs. Übrigens sprechen
Kinder aus solchen Familien oftmals zusätzlich gut bis fließend Chinesisch. Selbstverständlich stellen diese Sprachkenntnisse einen Vorteil bei der Beschäftigungssuche dar.
Für Universitätsabsolventen liegen die Anfangsgehälter übrigens selbst bei Vorhandensein von Zusatzqualifikationen oftmals nicht höher als bei 12000 – 15000 Baht monatlich. Selbstverständlich gibt es hier regionale Unterschiede. Löhne von 40000 – 60000 Baht sind äußerst selten und werden, wenn überhaupt, so am ehesten in Bangkok offeriert. Sollten Sie als Ausländer eine solche Stelle erhalten wollen, so wäre, neben erstklassiger Schlüsselqualifikation, einschlägiger Berufserfahrung und hervorragender Reputation, die gleichzeitige Bereitschaft zu außerordentlichem (auch zeitlichem) Arbeitsengagement vorausgesetzt. Sollten Sie also tatsächlich diese Voraussetzungen erfüllen, so gehe ich davon aus, dass Sie in anderen Ländern deutlich mehr verdienen könnten.
Erste Quelle für hochqualifizierte Jobs ist der Stellenteil der Bangkok Post.
Generell müssen Sie sich auf Ihrer Arbeitssuche in Thailand darüber im Klaren sein, dass Sie eine Tätigkeit eigentlich nur dann legal ausüben dürften, wenn (...)
(...) Dies lässt den naheliegenden Schluss zu, dass man sich im Lande gezielt gegen Konkurrenz von Ausländern abschottet und gleichzeitig nur in jenen Bereichen die Beschäftigung von Ausländern zulässt, wo dies geeignet ist, die eigene Volkswirtschaft zu fördern oder das eigene Volk (z. B. im Bereich der Bildung durch Englischlehrer, deren Muttersprache Englisch ist) zu fördern. Insofern kann der thailändische Arbeitsmarkt als protektionistisch und äußerst selektiv bezeichnet werden.
Die Festlegung der für Ausländer verbotenen Berufe beruhte im Übrigen ursprünglich auf dem königlichen Dekret (dem sog. Working of Alien Act, B.E. 2521), das im Jahre 1978 erlassen wurde und 2008
durch den sogenannten Act, B.E. 2551 am 23. Februar 2008 aufgehoben und neu geregelt wurde. Im Rahmen der Neuregelung von 2008 werden dabei empfindliche Strafen gegen eventuelle Verstöße
angedroht. Auszugsweise folgende Inhalte:
Ausländer, die ohne jegliche work permit (Arbeitserlaubnis) eine Tätigkeit ausüben, können bis zu 5 Jahre inhaftiert werden und/oder zur Zahlung einer Strafe von 2000 Baht bis 100000 Baht
verurteilt werden.
Wenn ein Ausländer, der des Arbeitens ohne Arbeitserlaubnis beschuldigt wurde, zustimmt, das Land binnen 30 Tagen zu verlassen, so kann er die Angelegenheit mit lediglich der Bezahlung der
Strafe begleichen. (Anmerkung meinerseits: Eventuell kann man in diesem Falle nie mehr nach Thailand einreisen).
Ein guter Bekannter (Amerikaner) sagte einmal zu mir, als ich ihn fragte, wie er geschäftlich ausgerechnet mit einer kleinen Bar – scheinbar so zielsicher erfolgreich sein konnte: „Was denkst du denn, das ist gar nicht so leicht. Ich bin über viele Jahre immer wieder hierhergekommen. Ich habe mehrere Sachen probiert, um zu lernen und habe manche Katastrophe erlebt. Erst jetzt, nach 7 Jahren, wusste ich, wie ich es genau machen muss, und bin hier geblieben.“ Und fast mitleidig, aber auch fürsorglich meinte er zu mir: „Man braucht viel Zeit und Geduld, um hier erfolgreich sein zu können.“
Zwischenzeitlich hatte dieser gute Bekannte übrigens mehrere Motorradunfälle und konnte beim letzten größeren Unfall die anschließend erheblichen Krankenhauskosten nicht mehr bezahlen. Es stellte
sich dann auch heraus, dass er schon länger kein Visum mehr hatte. Im Augenblick lebt er angeblich in Kambodscha und wartet darauf, wieder nach Thailand einreisen zu dürfen.
Ich möchte hier kurz ein pragmatisches Szenario durchspielen, wie es sich bei Betreibern einer Bar, eines Guesthouses, eines Restaurants oftmals darstellt. Konkret werde ich dies an einer Bar
explizieren; bei Guesthouses und Restaurants verhält es sich mit leichten Abwandlungen ähnlich. Generell würde ich eigentlich von diesen 3 Geschäftsmöglichkeiten eher abraten. Da Sie im Zuge
solcher Geschäftigkeiten allerdings einen Teil der thailändischen Gesellschaft besonders gut und schnell kennenlernen können, ist es vielleicht doch sinnvoll, in dieser Art und Weise tätig zu
werden. Learning by doing sozusagen und grundsätzlich sind Menschen in bestimmten Gefühlslagen nicht wirklich empfänglich für Ratschläge.
(...)
Auf dem Länderindex hinsichtlich der Einfachheit einer Geschäftsgründung und –aktivität, dem sogenannten „Ease of doing business index“, belegte Thailand im weltweiten Vergleich im Jahr 2014 den
18. Platz und wurde für 2015 gar auf den 26. Platz herabgestuft . Eine höhere Positionierung auf betreffendem Index impliziert bessere und im Allgemeinen einfachere Regelungen für
Geschäftsaktivitäten und gleichzeitig besseren Schutz von Besitzrechten. Methodisch werden für diese Erhebung beispielsweise so wichtige Aspekte wie die Dauer und die Kosten für eine
Geschäftsgründung, Konstruktionsgenehmigungen, Elektrizitätsversorgung, Kosten und Dauer für Besitzregistrierung, Investorenschutz, Steuerregularien, Export und Importregularien
berücksichtigt.
Auf den vorderen Plätzen der Tabelle befinden sich im Jahr 2015 zwei asiatische Länder, nämlich Singapur an erster und Hongkong an dritter Stelle. (...)
Es kann durchaus Sinn machen, eine Firma in Thailand zu gründen. Eine Firmengründung ist außerdem nicht besonders kompliziert und kann zum Teil bereits innerhalb von 1- 2 Wochen realisiert werden. Freilich setzt eine solche Geschäftsgründung eine sinnvolle und Erfolg versprechende Geschäftsidee voraus. Wie eine sinnvolle Geschäftsidee aussehen oder zustande kommen könnte, wird uns im nächsten Kapitel konkreter beschäftigen. Hier soll es uns um die Voraussetzungen und Konsequenzen für eine Firmengründung gehen. Es kommen normalerweise primär 2 Modelle infrage. Wer einen thailändischen Partner hat (Freundin, Frau, Freund), kann eine Partnership limited gründen. Diese Rechtsform ähnelt der deutschen KG (Kommanditgesellschaft). Nachteil dieser Rechtsform ist, dass (...)
9.4.1 Eigene Homepage und/oder Webshop
Die Zeiten, als man sich mit einem kleinen Webshop oder via Ebay mit dem Export von Handwerksartikeln aus Thailand über Wasser halten konnte, sind weitestgehend vorbei. Es gibt immer noch zahlreiche Auswanderer, die sich in dieser Weise betätigen. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und bringt wohl in der Regel kaum mehr als Taschengeldbeträge. Davon abgesehen können viele Produkte nur sehr kompliziert aus Thailand exportiert werden oder werden eventuell am Ende vom Zoll in Europa konfisziert, da Zertifizierungen fehlen oder gar Importverbote für bestimmte Artikel bestehen. Ein kleines Beispiel: (...)
Die thailändischen Handwerksprodukte sind außerdem in der Regel zwar charmant, aber deren Qualität lässt häufig zu wünschen übrig und ist für den europäischen Markt oftmals unzureichend. Viele Artikel sind außerdem nicht zertifiziert und/oder die verwendeten Materialien, Farben, Lacke entsprechen nicht den europäischen Sicherheitsvorschriften und Importstandards. (...)
9.4.2 Internetservices / Internetarbeit
Ich kenne einige Programmierer, die in Thailand leben und ihre Einkünfte in der Regel verschleiern. Sie vermitteln gerne den Eindruck, als seien sie geschickter als andere und schweigen
entspannt, was ihr Einkommen anbelangt. Ob deren verborgene Tätigkeit in Thailand legal ist, ist eine andere Frage, die primär sie selbst beschäftigen sollte. Diese Programmierer,
IT-Spezialisten, (...)
Sie könnten freilich - wie so viele - daran denken, Homepages für andere Ausländer oder für Thais auf Englisch zu erstellen. Da es sich hierbei allerdings um eine der Lieblingsbeschäftigungen von überwiegend männlichen Auswanderern in Thailand handelt, übersteigt das Angebot die Nachfrage bei Weitem. Dies wirkt sich in der Regel auch auf den Preis aus und Sie werden ein nahezu unmenschlich gutes Webseitenniveau bei gleichzeitig unmenschlich günstigem Preis offerieren müssen, um in diesem „Geiz ist geil“ Umfeld überleben zu können. Diese Mentalität ist gerade bei Auswanderern oftmals sehr ausgeprägt. (...)
Hinsichtlich der Internetarbeit gibt es eine weitere, etwas realistischere Variante. (...) Nach einem Eingangstest kann der erfolgreiche Bewerber aus den vorhandenen Aufgaben wählen und diese gegen Bezahlung bearbeiten.
9.4.3 Aktien-/Devisenhandel / Vermietung
Ich kenne Leute, die in Thailand vom Aktien- und/oder Devisenhandel leben. Sie wirken zum Teil gelöst, zum Teil zerknirscht. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie schon gewisse Rücklagen hatten
oder haben, die es ihnen (noch) erlauben, in dieser Weise aktiv sein zu können. Sie betrachten es zuweilen als Vorteil, (...)
9.4.4 Geschäftsideen
Seien Sie nicht so einfallslos wie die meisten Auswanderer. Machen Sie eben gerade nicht das, was alle anderen schon tun, sondern denken Sie beispielsweise gründlich darüber nach, was alle
anderen, die das Gleiche tun, normalerweise brauchen oder vielleicht noch brauchen könnten.
Wenn Sie dann Ideen haben und eine gute Marketingstrategie, dann kann Thailand geschäftlich für Sie interessant und spannend werden.
Thais und die im Lande lebenden Ausländer neigen leider - wie bereits erwähnt - dazu, die immer gleichen Geschäftsideen zu haben (Handyshop, Café, Restaurant, Internetshop, Guesthouse,
Massagesalon …). Diese wenig kreativen und noch weniger aussichtsreichen Geschäftsideen, konstellieren häufig im Zusammenhang mit einer Beziehung zu einer thailändischen Partnerin, einem
thailändischen Partner.
Versuchen Sie doch herauszufinden, worauf sich gegebenenfalls die Geschäftserfahrung Ihres Partners oder Ihrer Partnerin gründet, sofern sie dieser/diese mit aller Finesse dazu bewegen möchte, in diesen klassischen Geschäftsfeldern tätig zu werden. Sofern dann „echte Geschäftserfahrung“ vorhanden ist, können die Ideen ja durchaus hilfreich sein.
Ansonsten machen Sie sich doch lieber selbst ein paar Gedanken. Denken Sie zum Beispiel darüber nach, was alle zahlreich vertretenen Geschäfte in der Regel benötigen. So benötigen (...)
Im Folgenden wird im Buch "Thailand Auswandern. Ja, aber richtig!" eine Denkweise aufgezeigt, die mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit zum Geschäftserfolg führt. Außerdem werden konkrete Beispiele für Geschäftsmöglichkeiten aufgezeigt.
|
|
|
|
|
|
|
|||
|
|
|||
|
||||
|
|
|
||
|
|
|||
|
|
|||
|
|
|||
|
|
|||
|
|
|
|
|